Der vor kurzen veröffentlichte Bericht über die Grundstückswerte im Landkreis Teltow-Fläming zeigte in fast allen Nordkommunen eine deutliche Steigerung der Bodenrichtwerte. Die Bodenpreise sind im vergangenen Jahr hier um bis zu 140 Prozent gegenüber 2016 gestiegen. Aber auch im Süden des Landkreises stiegen die Preise für noch unbebautes Bauland um immerhin bis zu 123 Prozent. In der Gemeinde Großbeeren stieg der Bodenpreis in Kleinbeeren von 125,- Euro pro Quadratmeter auf über 200,- Euro pro Quadratmeter. An der Trebbiner Straße stieg der Bodenpreis von 155,- auf ebenfalls über 200,- Euro. In Ludwigsfelde sind die Werte auf über 260,- Euro an der Potsdamer Straße gestiegen. Aber nicht nur die Bodenpreise steigen, sondern auch die Baupreise. So hat das Statistische Landesamt gerade verkündet: „Nachdem die Baupreise im vergangenen Jahr im Durchschnitt in Berlin und Brandenburg um rund 4 Prozent gestiegen waren, setzte sich zu Beginn 2018 in beiden Ländern der zunehmende Auftrieb der Baupreise mit jetzt 5 Prozent ungehemmt fort.“ Hierbei steigen die Preise bei den einzelnen Gewerken unterschiedlich. Auffällig in Brandenburg war vor allem die Preiserhöhung für Maler- und Lackierarbeiten mit einem Anstieg um 12,1 Prozent.
„Gestiegene Baupreise zusammen mit gestiegenen Bodenpreisen wird den Druck auf die bestehenden Mieten vergrößern. Und wenn der Bedarf, wie zum Beispiel in Großbeeren nicht gedeckt werden kann, dann sind Wohnungen fast schon Goldstaub,“ umschreibt der Kreistagsabgeordnete Dirk Steinhausen die Situation. Es gab in den letzten Jahren bereits Versuche durch die Erschließung neuer Baufelder den Druck auf den örtlichen Wohnungsmarkt zu entlasten. „Leider gab es wenig politische Weitsicht, um sich diesem Problem zu stellen. Die Mieter, und alle, die sich in der Region eine Wohnung nehmen möchten, werden die Zeche zahlen,“ so Steinhausen weiter. Steinhausen fordert mehr Unterstützung vom Bund Land und Kreis: „Nur das Schaffen von mehr Wohnraum kann die Mietsteigerung dämpfen. Auch kommunale Wohnungsbauförderung, zum Beispiel Förderung von Dachausbauten, sollten kein Tabu mehr sein.“
Quelle: Gutachterausschuss für Grundstückswerte
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Baupreise in Berlin und Brandenburg