Der Rangsdorfer See verliert seit Jahren Wasser. Auf Grund eines Hilferufes aus der Gemeinde Rangsdorf kam jetzt der Robur-Bus des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) und machte sich ein Bild von der dortigen Situation. Es wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung über Sofortmaßnahmen diskutiert.
„Nach Schulnoten hat der Rangsdorfer See eine sechs für den jetzigen Zustand“, erläutert Kurt Augustin, Abteilungsleiter „Wasser und Boden“ im Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg. Die Gemeinde Rangsdorf hat das Problem erkannt, allerdings sind die bisherigen Gegenmaßnahmen meist zu teuer gewesen oder es ist nicht klar, welche Maßnahme wirklich erfolgversprechend ist. Der Verein zur Rettung des Rangsdorfer Sees e.V. reicht die derzeitige Terminfolge nicht aus, den See zwei Jahre lang zu erforschen und dann erst Maßnahmen zu ergreifen, dauert dem Verein zu lange. Deshalb fordert man: „Den zeitnahen Start einer echten Seesanierung“, so der Vorsitzende Oliver Scharfenberg.
„Eine Seesanierung über Jahre bis Jahrzehnten mit mehreren Millionen Euro Kosten kann keine Gemeinde selber stemmen. Hier ist das Land in der Pflicht“, so der Kreistagsabgeordnete Dirk Steinhausen (WIR FÜR GROßBEEREN). Er und sein Kollege Klaus Pape (BVB/Freie Wähler) waren ebenfalls vor Ort um sich ein eigenes Bild zu machen. In der letzten Kreistagssitzung gab es eine große Mehrheit für einen Antrag um die Kreisverwaltung mit der externen Vergabe zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten einer Verbesserung der Qualität von fünf großen Seen im Landkreis (Blankensee, Mellensee, Großer Wünsdorfer See, Rangsdorfer See, Siethener See) zu beauftragen. Hierbei sollen präzise Arbeitsunterlagen erstellt werden, damit kurzfristig eine konkrete Behandlung der Thematik eingeleitet wird, um zukunftsorientierte Maßnahmen umzusetzen. Die Grundprobleme sind bei allen Seen im Landkreis ähnlich: Ablagerung von Sedimenten, mangelnde Wasserbewirtschaftung (Zufluss und Fließgeschwindigkeiten) und hohe Nährstoffeinträge lassen die Seen langsam umkippen.
„Zu lange haben die Gemeinden und der Landkreis zugesehen, wie sich die Seenqualität verschlechtert. Jetzt müssen alle an einen Tisch und das Land muss die Finanzierung sichern,“ fordert Steinhausen abschließend.
(Der Robur ist ein Lkw-Typ der ostdeutschen VEB Robur-Werke Zittau. Der blaue Bus fährt mit dem Fernsehteam des rbb gemeldete Probleme an und bringt sie in die Öffentlichkeit)