Unglaublich“, mehr konnte der Kreistagsabgeordnete Dirk Steinhausen (WIR FÜR GROßBEEREN) nicht dazu sagen, als er die Ergebnisse seine Anfrage an die Kreisverwaltung vor sich hatte. Steinhausen hatte zu Brandschutz in den Schulen in Teltow-Fläming nachgefragt: „Brände in Schulen sind zum Glück heutzutage selten. Doch darf dies nicht zur Vernachlässigung von Brandschutzmaßnahmen führen. Denn wenn es in einer Schule doch einmal brennt, ist wirklich mit dem Schlimmsten zu rechnen. Deshalb ist es im Brandfall notwendig, dass alle Schutzmaßnahmen zur Personenrettung optimal ineinander greifen und eine zügige Evakuierung der Gebäude gelingt.“ Hierzu gibt es eine Menge gesetzlicher Vorgaben und Verordnungen. Eine davon ist die Brandschutzverordnung, die besagt, dass die für den vorbeugenden Brandschutz zuständige Dienststelle (Brandschutzdienststellen) der Landkreis ist.

Hier sind gemäß Brandschutzverordnung für alle Schulen alle drei Jahre eine Brandverhütungsschau durchzuführen.

Die Brandverhütungsschau dient der Feststellung brandgefährlicher Zustände. Sie umfasst alle Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes, die der Entstehung und Ausbreitung von Bränden entgegenwirken und bei einem Brand eine wirksame Brandbekämpfung und die Rettung von Menschen ermöglichen. Die Brandverhütungsschau umfasst außerdem Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes zur Verhütung von Explosionen und zur Abwendung von Gefahren für die Feuerwehren im Einsatz. Sie erstreckt sich auf Gebäude, Anlagen, Einrichtungen und Lagerstätten (Objekte), bei denen ein erhöhtes Brand- oder Explosionsrisiko besteht beziehungsweise durch einen Brand eine größere Anzahl von Menschen, Sachwerte oder die Umwelt in erheblichem Maße gefährdet werden.

Die Situation ist absolut unbefriedigend, wenn nicht katastrophal,“ umschreibt Steinhausen die Ergebnisse. „Fast die Hälfte aller „sensiblen“ Einrichtungen, neben Schulen also auch Kitas, sind nicht geprüft worden. Einige über ein Jahrzehnt nicht. In Zossen zum Beispiel gibt es zwei Kitas, die seit 15 Jahren mit der Prüfung überfällig sind.“

Besonders gravierend sind die kreiseigenen Schulen: von den zwölf genannten Schulen hat nur eine Schule ein derzeit gültige Brandschau erhalten. Genau die Schule, die jetzt geschlossen wird bzw schon geschlossen ist: die Förderschule „Pestalozzi“ in Jüterbog. Alle anderen Schulen sind teilweise Jahre zurück. Absoluter Negativ-Spitzenreiter ist die Förderschule in Ludwigsfelde. Hier hat die letzte Brandschutzschau vor mehr als 20 Jahren stattgefunden. (Februar 1999) Als Grund für die große Anzahl von nicht durchgeführten Prüfungen erklärte der zuständige Sachbearbeiter und Kreisbrandmeister, Tino Gausche: „Wir haben zu wenig Personal und es gibt kaum Fachleute, die wir von außen dazu holen können, um diese Aufgabe zu erledigen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Kreistagsabgeordneter nicht zugestimmt hätte, wenn die Kreisverwaltung in den letzten Jahren für diesen Bereich mehr Geld oder Personal gefordert hätte. Das Problem ist aus dem Blickfeld verschwunden und muss da wieder hin. Und zwar bevor etwas passiert,“ so Steinhausen abschließend.

Hier die Anfrage:
https://www.dirk-steinhausen.de/wp-content/uploads/2019/04/Antwort_Brandschutz_Schulen.pdf

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